Im August hat sich Tobias Kloock mit seinem Jungschützen-Königsschuss seinen Lebenstraum erfüllt – jetzt könnte er zum Lebensretter werden. Der Nachwuchs-Regent und Jungschützenmeister der St. Hubertus Schützengilde Rietberg hat in dieser Woche eine Knochenmark-Spende gemacht. Wem sie zugute kommt, weiß er allerdings noch nicht.
Ein bisschen nervös sei er auf jeden Fall gewesen, berichtet Tobias Kloock. „Man wird zwar wirklich sehr gut von der DKMS vorbereitet, aber eine gewisse Aufregung war trotzdem da“, sagt der 20-Jährige. Für die Spende reiste Tobias Kloock nach Ratingen. Rund fünf Stunden lang dauerte die Prozedur, bei der die Stammzellen aus dem Blut entnommen und das Blut dann wieder dem Körper zugeführt wird. Die Zeit vertrieb er sich mit Serien gucken auf dem Handy. So seien die fünf Stunden recht schnell verflogen.
Dass Tobias Kloock als potenzieller Spender in Frage kommt, war für ihn enorm überraschend. „Ich habe mich ja erst vor nicht einmal einem Jahr bei einer Aktion bei der Arbeit bei Beckhoff registrieren lassen“, verrät der amtierende Rietberger Jungschützenkönig und fügt hinzu: „Klar hatte ich die Hoffnung, irgendwann einmal helfen zu können. Aber dass es so schnell geht, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.“ Für ihn sei es eine gewisse Ehre, vielleicht einem Menschen das Leben zu retten.
Nach dem Anruf durch die DKMS musste sich Tobias Kloock beim Hausarzt Blut abnehmen lassen. Als auch hier alles passte, ging es ein erstes Mal in die Klinik nach Ratingen. Dort wurde ebenfalls Blut abgenommen, eine Ultraschall-Untersuchung von seinen Organen und ein EKG gemacht, um sicherzustellen, dass er fit genug ist für die Spende. Die Entnahme an sich sei keinesfalls schmerzhaft gewesen. „Ich habe mich anschließend lediglich schlapp und müde gefühlt“, gibt der 20-Jährige zu.
„Jetzt gespendet zu haben, fühlt sich sehr gut an“, sagt Tobias Kloock. Man gebe einem anderen Menschen ohne großen Aufwand eine zweite Chance auf das Leben, unterstreicht der Jungschützenkönig der St. Hubertus Schützengilde Rietberg. „Ich denke, jeder hat diese zweite Chance verdient – man selber würde sich ja auch darüber freuen, wenn man in dieser Lage wäre.“ Für ihn liege es daher auf der Hand, sich registrieren zu lassen.
Ob seine Spende erfolgreich war und er damit ein Leben retten konnte, erfährt Tobias Kloock erst in einem halben Jahr. Dann bekommt er Alter, Geschlecht und Herkunft des Empfängers oder der Empfängerin mitgeteilt. „Nach zwei Jahren können wir dann auch unsere Kontaktdaten austauschen, wenn wir möchten.“ Bis dahin hofft der Rietberger aber immerhin auf die positive Nachricht durch die DKMS.